Ein Rückblick auf die Herbstkonferenz 2024
Do It Yourself!? – Auf den Spuren des Zimmermans
Für viele Vikarinnen und Vikare sowie Pfarrerinnen und Pfarrer im unständigen Dienst gehört die gemeinsame Herbstkonferenz in Bad Boll bereits zur Tradition. Diese Veranstaltung bietet die einzigartige Möglichkeit, altbekannte Gesichter wiederzusehen, sich auszutauschen, neue Bekanntschaften zu machen und sich mit unterschiedlichen Themen inhaltlich und praktisch auseinanderzusetzen.
Dieses Jahr lag der Schwerpunkt auf konkreten, praktischen Impulsen und Zugängen, was dem Thema der Konferenz „Do It Yourself!? Auf den Spuren des Zimmermanns“ Rechnung trug. Der Auftakt im Plenum der Herbstkonferenz war bereits eine DIY-Übung. Unter der Leitung des Vorbereitungsteams, das trotz der durch Corona bedingten Dezimierung aktiv war, haben die Teilnehmer:innen das Programm der Herbstkonferenz aus Holzklötzen selbst zusammengepuzzelt.


Die Zeit jenseits der Workshops wurde intensiv für den kollegialen Austausch zu unterschiedlichen Themen- und Fragestellungen genutzt, wofür die Herbstkonferenz eine besonders gute Möglichkeit bietet. So nutzten bspw. die junge Eltern unter der Vikar:innen und Pfarrer:innen diese Möglichkeit, um sich zu vernetzen und sich über die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ auszutauschen. Den Eltern steht seit einigen Jahren ein hervorragendes Kinderbetreuungsangebot auf der Herbstkonferenz zur Verfügung, das zur großen Familienfreundlichkeit der Konferenz beiträgt und die Teilnahme junger Eltern ermöglicht.
Praktische Erfahrungen sammelten die Teilnehmer:innen durch verschiedene Workshops
In den folgenden Tagen boten zahlreiche Workshops die Gelegenheit, sich praktisch in die verschiedenen Bereiche des Spielerischen und des Schöpfenden einzutauchen. Unter der Leitung von Christina Bauer konnten Teilnehmer:innen mithilfe von Linolfarbe, einer Plexiglasscheibe und einer Papierrolle einzigartige Kunstwerke schaffen.
Gabi Scherzer zeigte uns, wie man auf den Spuren der kreativen Religionspädagogik biblische Botschaften in nur fünf Minuten verständlich machen kann.
Corinna Schubert eröffnete uns die Welt der Visual Notes, die nicht nur dazu dienen, unsere Notizen besser zu visualisieren, sondern auch als eine Möglichkeit zum kreativen Werden genutzt werden können.
Mit Karin Williams konnten die Teilnehmer:innen sich einen ganzen Vormittag und Nachmittag lang in das Gestalten beweglicher biblischer Figuren vertiefen.

Charlotte Horn und Katja Schmidt lehrten sogar völlige Anfänger:innen das nachhaltige Nähen, mithilfe alter Stoffe.
Katja Schmidt zeigte zudem, wie Mosaik und japanische Kintsugi-Kunst zur Begleitung von Trauerprozessen eingesetzt werden können.
Lukas Gansky führte uns in die Welt der Weinkenner ein und zeigte, dass Wein-Machen und Wein-Trinken sehr kreative Prozesse sein können.
Mika Sinn lehrte uns, wie man mit Sketchboards biblische Geschichten erzählen kann.

Sara Bardoll stellte uns die freche und wilde Welt der Kirche Kunterbunt vor.
Marilisa Sonnabend half uns, durch die Gestaltung eines Herbstkranzes in die Welt der Floristik einzutauchen und dabei die großen Fragen des Lebens und des Glaubens, die ein Blumenschmuck hervorrufen kann, ins Gespräch zu bringen.
Robert und Mihaela Mađarić Beer zeigten, dass es eine Reihe von Maltechniken gibt, die keine besonderen künstlerischen Fähigkeiten erfordern, aber viel Kreativität.
Tagzeitgebet und Kinderandachten
Die Tagzeitgebeten, hauptsächlich von Georg Schwarz und seinem Team gestaltet, boten notwendige Orte des Rückzugs und der Stille. Zum ersten Mal gab es auch zwei Kinderandachten, die von Robert Mađarić Beer geleitet wurden.
VuV-Sitzung und Gespräch mit dem Oberkirchenrat
Die VuV-Sitzung und das Gespräch mit Dezernat 3 des Oberkirchenrates ermöglichten es den Teilnehmer:innenn, wichtige Änderungen im Vikariat und im Pfarrberuf zu diskutieren, die in den kommenden Jahren erwartet werden. Es zeigte sich ein starker Wille, gute Lösungen für die Zukunft zu finden, aber auch Frustration über bestimmte Themen.
Abschluss und Ausblick
Die Herbstkonferenz endete mit einem Abschlussgottesdienst, in dem der Ertrag der vergangenen Tage in Form einer gestalteten Schöpfungserzählung vor Gott gebracht wurde. Das Orchester der Herbstkonferenz, der bei der letzten Konferenz gegründet wurde, probte unermüdlich, um dem Gottesdienst einen entsprechenden musikalischen Rahmen zu geben.

Die VuV-Sitzung und das Gespräch mit Dezernat 3 des Oberkirchenrates gaben uns Möglichkeit, die wichtige Änderungen im Vikariat und im Pfarrberuf, die uns die kommenden Jahren bringen, zu diskutieren. Alle Seiten sind bemüht gute Lösungen für die Zukunft zu finden, zugleich wurde auch die Frustration in gewissen Themen deutlich. Ähnlich wie bei der musikalischen Herbstkonferenz im vergangenen Jahr, zeigte sich, dass die kreativen Workshops sehr hilfreich waren, um von hitzigen und emotional beladenen Diskussionen auch einmal Abstand zu nehmen.
Für die Herbstkonferenz 2025 hat sich ein engagiertes Team gefunden, das sich mit großer Motivation an die Vorbereitungen der nächsten Konferenz begeben wird.
Robert Mađarić Beer
Vorbereitungsteam HK 2024
